Am Freitag, den 7. August 2020 hat das chinesische OWHC-Sekretatiat das 50 km westlich von Hongkong gelegene Makau als neues OWHC-Mitglied aufgenommen.
Aus diesem Anlass fand eine Festveranstaltung statt, an der der Krakauer Stadtpräsident Jacek Majchrowski (seit 2019 auch OWHC-Präsident) und der Kulturbevollmächtigte von Krakau Robert Piaskowski teilgenommen haben. Aufgrund der Pandemie wurde die Zeremonie nur Online abgehalten.
In einer speziell eingespielten Ansprache hat Stadtpräsident Majchrowski den besonderen Charakter von Makau hervorgehoben – der aus der Verschmelzung der europäischen und asiatischen Kultur resultiert. Maukau war nämlich die erste und am lägsten existierende europäische Kolonie in China. Anfang des 16. Jahrhunderts landen die Portugiesen erstmals an der südchinesischen Küste auf der Suche nach einem geeigneten Ort für einen Handelsstützpunkt. Im Jahr 1557 gründeten sie Macau. Die Stadt wurde schnell zu einer bedeutenden Drehscheibe im portugiesischen Kolonialreich. Der Handel mit Seide, Gewürzen und Tee florierte in den folgenden Jahrzehnten und brachte Makau großen Wohlstand. Die portugiesischen Einwohner haben sich Traditionen und Bräuche aus der Heimat bewahrt. Ihnen ist der Denkmalschutz vieler Bauwerke zu verdanken. Sie bauen Kirchen, Festungen und prächtige Kolonialbauten. Zahlreiche Gebäude in Macau zeugen noch heute von dieser kolonialen Blütezeit, allen voran die Ruine der Pauluskirche. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt. So präsentiert sich das Zentrum ebenso individuell wie multikulturell und bietet eine einzigartige Kombination von Sehenswürdigkeiten aus zwei Kulturen. Seit dem Jahr 2005 zählt das historische Zentrum Macaus zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Heute wird Macau als das Las Vegas Asiens oder als Monte-Carlo des Ostens bezeichnet. Die parallele Spiel- und Spaßkultur der Halbinsel steht in Widerspruch zur einzigartigen kulturellen Geschichte und machen Macau zu einem interessanten und besonderen Ort.