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Krzysztof Penderecki gestorben

Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren in Krakau.

Eintrag ins Kondolenzbuch
 

Krzysztof Penderecki wurde am 23.November 1933 in Dębica geboren. Er war einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten und Dirigenten. Im Jahr 2013 wurde ihm der Titel des Ehrenbürgers der Hauptstädtisch Königlichen Stadt Krakau verliehen.   

Krakau war für den Künstler ein ganz besonderer Ort. Hier begann er unter der Leitung von Franciszek Skołyszewski privat Komposition zu studieren. Später studierte er an der Musikakademie Krakau bei Artur Malawski und Stanisław Wiechowicz. 1958 schloss er das Studium mit dem Diplom ab und übernahm eine Professur für Komposition an der Musikakademie Krakau. Von 1972 bis 1987 war er Rektor dieser Musikakademie. In den Jahren 1987-1990 war er Künstlerischer Leiter der Krakauer Philharmonie.

Seinen eigenen Aussagen zufolge begann er bereits mit 6 Jahren zu komponieren. Von Anfang an seiner schöpferischen Tätigkeit feierte er große Erfolge. Seine Karriere als Dirigent begann in den 70ger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Seit dieser Zeit arbeitete er mit den besten Sinfonieorchestern der Welt zusammen, die Werke von Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schostakowitsch und seine eigenen aufgeführt haben.      

Krzysztof Penderecki wurden zahlreiche Preise, Auszeichnungen und Ehrungen zuteil. Im Jahr 1951 erhielt er im II. Warschauer Wettbewerb Junger Polnischer Komponisten – für seine unter drei verschiedenen Namen einreichte Werke „Strophen“, „Emanationen“ und „Aus den Psalmen Davids“ alle drei zu vergebenden Preise. Noch in demselben Jahr wurden diese Werke, nach der Uraufführung während des Festivals „Warschauer Herbst“, in ganz Europa gespielt.

Sein den Hiroshima-Opfern gewidmetes „Threnos für 52 Streichinstrumente", das 1960 in Paris den UNESCO-Preis erhielt, wurde von allen Radiosendern der Welt gespielt und Penderecki wurde zum bekanntesten zeitgenössischen Komponisten der Avantgarde.

Es folgten Werke wie „Anaklasis“, „Polymorphia“, Fluorescences“. Im Laufe seiner Karriere erhielt Penderecki immer größere Popularität in der Klassikwelt. Dem Komponisten wurde – für einen Avantgardisten nicht unbedingt typisch – eine breite Öffentlichkeit zuteil. Große Bekanntheit erlangte er durch die Aufführung seiner Lukas-Passion 1966 im Dom von Münster und Kompositionen wie „Das verlorene Paradies“ oder „Jutrznia”. In den 90ger Jahren fanden die Uraufführungen von seinen Werken wie: „Sinfonietta”, „Die Sieben Tore von Jerusalem“, „Hymne an den heiligen Adalbert“, „Credo” und „Concerto Grosso” statt. Im Jahre 2005 wurde das „Polnische Requiem“, welches Papst Johannes Paul II gewidmet ist, uraufgeführt.

Auch im Opernbereich tat sich Penderecki hervor. Sein erstes Bühnenwerk "Die Teufel von Loudon" nach Aldous Huxley schrieb er 1968-1969. Es folgten "Paradise Lost" (1978), "Die schwarze Maske" (1986) und "Ubu Rex" (1991) nach Alfred Jarry.

Pendereckis Musik wurde immer wieder für Filme genutzt. So tauchte sein Werk in Horror-Meilensteinen wie „Der Exorzist“ oder „Shining“ sowie in David Lynchs „Inland Empire“ oder dem Psychotriller „Shutter Island“auf. Mehrfach wurde Penderecki im Laufe seiner Karriere mit Grammy Awards ausgezeichnet: 1968 gewann er den Grammy Trustees Awards, 1988 die Trophäe für die „Beste zeitgenössische klassische Komposition“ für sein Cello Concerto No.2. 1998 wurde er gleich zweimal mit einem Grammy beschenkt, zuletzt gewann er 2017 in der Kategorie „Beste Chordarbietung“ für das Werk „Penderecki Conducts Penderecki, Volume 1“.

Dank der Unterstützung von Krzysztof Penderecki ist auch das Krakauer Sinfonieorchester „Sinfonietta Cracovia“ entstanden. Heutzutage zählt es nicht nur zu den besten polnischen, sondern auch europäischen Kammerorchestern.     

Die wichtigsten musikalischen Veranstaltungen fanden 1998 in Krakau unter der Schirmherrschaft des Komponisten statt. Dank seines persönlichen Engagements konnte das „Krzysztof Penderecki Festival“ realisiert werden. Als im Jahr 2000 Krakau der Titel der „Europäischen Kulturhauptstadt“ verliehen worden ist, trafen zum „Krakau-Festival 2000“, auf Einladung des Ehepaars Elżbieta und Krzysztof Penderecki, die hervorragendsten Musiker aus der ganzen Welt ein.     

Seit vielen Jahren wohnte der Komponist in seinem Anwesen in Lusławice. Dort hat er 2013 das Europäische Musikzentrum eröffnet, welches jungen Musikern aus dem In- und Ausland als Campus dient. In den letzten Jahren war er Ehrengast der Krakauer Musikfestivals: Sacrum Profanum, Festival der Filmmusik oder Misteria Paschalia. Im Jahr 2018, anlässlich seines 85. Geburtstags, hat der Präsident der Stadt Krakau Jacek Majchrowski den Hörsaal des ICE- Kongresszentrums nach seinem Namen benannt.